Sonntag, 14. Juni 2009

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Was hat sich so getan in der wilden Welt der Munichs? Vieles, vieles, vieles und noch mehr. Lang ist’s her, dass der letzte Blogeintrag geschrieben wurde, also muss ich mich erst mal versuchen zurückzuerinnern um auch bei der rechten Veranstaltung zu beginnen.
Was war das noch gleich? Hm, ach ja, Wien!
Ob man’s uns glauben mag oder nicht, aber wir durften als brave Nachwuchsband, die wir sind, mit den netten Herren von ALASAC die Bühne im WUK teilen.
Soweit ich mich daran erinnern kann, war das ein gelungener Abend, wir hatten viel Spaß vor, auf und vor allem auch noch hinter der Bühne.

Um Ostern ist es dann ein wenig ruhig geworden, sowohl was Konzerte angeht als auch Proben, ein wenig wurde uns da schon angst und bange, dass sich unsere Musik in ein Trauerspiel verwandeln könnte. Ist zum Glück nicht passiert, denn wir, als von Grund auf gut gelaunte Menschen, haben dann doch wieder zueinander gefunden (warum Pause war oder wir immer nur in Unterbesetzung probten will mir auch gerade nicht so recht einfallen, wahrscheinlich waren es zu viele kleine und kein einzelner großer Grund), unsere Instrumente geschnappt und die großartige schwedische Bands "Scraps of Tape" im Fluc, nicht Wanne, aber doch, unterstützt und wieder einen weiteren feinen Abend gehabt. Es ist immer wieder schön mit so guten Bands zusammenzuspielen.

Dann ist’s erst so richtig still geworden. Mag man meinen, stimmt nur nicht so ganz. Wir haben geprobt, an Liedern gebastelt und das alles dann zur Seite gelassen um die Welt zu erkunden und in wechselnder Besetzung, diesmal als Kundschafter, Touristen waren wir nicht unbedingt, Frankreich, Deutschland und England unsicher zu machen.
Was dort passiert ist dauert jetzt zu lang um es zu erzählen, ich bezweifle auch, dass es allzu Band relevant ist, daher nur kurze, zusammenhangslose Wörter: Operndirigent Frankfurt, Barcelona, schräge Nächte mit nackten Russen, die sich nicht mit Badewannen auskennen, viel zu schöne Beine und Destroy, Munich Pickerl vor der Frankfurter Börse und in London’s Tube, gute Konzerte (diesmal als Besucher) in Pubs und Record Stores, grantige Australier, Rauswürfe, Abbey Road und der berühmte Zebrastreifen, Wohnungsparties, auf denen man gerade einmal fünf Sekunden erwünscht ist, nachdem der Gastgeber anmerkt: “Who the fuck are you guys?“, neue Bekanntschaften und kalte Böden ohne Decken und Pölster, dafür aber bei Orgelbauern aus aller Welt, einer spielt uns sogar die Beatles auf seiner Mundharmonika vor.



Gut, Ende Mai ist das Reisen wieder beendet, nach kurzem Überlegen können wir uns auch wieder erinnern, wer eigentlich welches Instrument spielt und wir touren wieder ein wenig herum. Diesmal, bereits zum zweiten Mal für die restliche Band, erstes Mal für David und mich, Auftritt im Flex. Wir erwarten uns einen schönen Abend, wir freuen uns darauf, proben auch und sind stolz, "Abe Vigoda", eine sehr nette Artpunk-Band aus Los Angeles, supporten zu dürfen.
Doch, wie könnte es auch anders sein, lagen zwischen Vorstellungen und Realität Welten. Der Abend verlief wirklich in hohem Maße unerwartet, dennoch sehr genial.
Ein wenig komisch ist das ja schon, man kommt auf die Bühne und man sieht: nichts. Vor der Bühne stehen gerade mal, und noch nicht mal die vollzählig, ganz nebenbei, unsere lieben Freunde, die auf der Gästeliste standen und vielleicht fünf zusätzliche Besucher. Was das jetzt heißt? Eindeutig, wir geben ein Privatkonzert für die besten Leute der Welt! Denn nur, wer auf unsere Liste steht kommt rein oder überhaupt.

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Aber gut, wir hatten Probe notwendig und eigentlich ist es auch ein sehr einzigartiges Gefühl nach einer netten Show im Flex, auf der leeren Tanzfläche zu stehen, die lauernd vor uns liegt, ruhig, von einzelnen Scheinwerfern erhellt, und nur darauf wartet, dass auch diese erlöschen, das weiße Licht durch blaues, rotes, grünes und was weiß ich noch welch färbiges ersetzt wird um auf die Köpfe gut ein bis zweihundert tanzwütiger junger Wiener zu fallen.
Spätestens in solchen Momenten wird uns wieder klar: Die Hölle ist ein Tanzcafé in Wien.
Und wir sind mittendrin.
Denn nachdem so wenige Leute bei unserem und dem, wenn auch von technischen Problemen geplagten, doch sehr sehr schönen Auftritt von Abe Vigoda waren, wir mit ihnen über alles mögliche geredet und uns auch ein wenig angefreundet hatten, machten wir den Dancefloor unsicher, unter guter Tanzschrittschulung des lieben Herrn Dan, seines Zeichens Schlagzeuger bei schon mehrfach erwähnter Artpunk Band.
Also summa summarum: gelungener Abend, wenn auch anders, als erwartet, aber wenn man seine Freunde da hat und zu Queen tanzt, stimmt die Atmosphäre ja doch immer.

Dafür wird dann der nächste Tag umso besser. Da geht’s nämlich schnurstracks weiter nach Waidhofen, nicht an der Thaya, nein, sondern an der Ybbs, im schönen Mostviertel mit gleichnamigem Getränk (den man doch tatsächlich aus Äpfeln oder Birnen macht, verdammt, mein Großvater hat mir eine falsche Welt vorgegaukelt) auf das man so stolz ist, dass in jedem Kreisverkehr zumindest eine überdimensionale Birne gepflanzt ist. Leider ist unser Bus voll. Keine Birne für Destroy, Munich.
Dann der Abend. Das Quake, für uns ein grauer Fleck, wir stellen uns nach dem vorangegangenen Flexabend nichts, wirklich rein gar nichts vor, erweist sich als wirklich nette Lokalität, die mobile Bühne ist zwar nicht die größte, aber wir schaffen’s ja doch immer genügend Platz für unsere Bigband herauszuschlagen.
Gute Stimmung, nette Leute, diesmal sogar recht zahlreich erschienen, wie sollten sie doch auch anders, wenn eine Band mit der Musikrichtung „Flex“ auftritt.

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Nach uns: die netten Menschen von den "Honeysweets".
Der Abend verklingt ganz langsam, ein kleiner Rest von uns bleibt sogar bis in die frühen Morgenstunden um sich dann noch die Sehenswürdigkeiten zeigen zu lassen, wie zB den Bäcker und das Haus von Toni Traubensafts Eltern.
Dann eine schöne und unsere allererste Nacht in einem Mütterstudio (Hier noch mal ein danke an den lieben Cmo fürs Schlafplatz bereitstellen und ihm und den Leuten von Halbgefrorenes für die gesamte Organisation). Ein Mütterstudio hinterlässt seine Spuren an jedem von uns, am meisten zeichnet es jedoch unseren Chefe, den lieben Philipp. Ob man es glaubt oder nicht, als wir am nächsten Tag aufstehen können wir unseren Augen nicht trauen, auf unserem Chefe liegt ein frisch geworfener Säugling! Hat er doch glatt geworfen, dieser verrückte Mensch. Auf die Frage nach dem Geschlecht des Kindes weiß uns der Philipp natürlich keine Antwort zu geben, er gesteht zu schamhaft zu sein um nachzusehen. Nach kurzem Hin und Her entschließen wir uns dann das Kind bei Cmos Mutter in Verwahrung zu lassen, wir würden es ja doch nur auf irgendeiner Raststätte vergessen und Hebammen haben ja doch ein glückliches Händchen für diese Art von Menschen, munkelt man.

Hier gibt's aber trotzdem eine kleine Erinnerung an das glückliche Paar:



Dann geht’s weiter nach Linz. Zumindest für einen Teil von uns. Denn wenn Mogwai schon mal gratis am Linzfest spielen kommen wir nicht dran vorbei und wir können auch gleich wieder unserer lieben Dorsi und ihrer Familie einen Besuch abstatten.
Dann wieder in den Proberaum und am 02. Juni wieder zurück nach Wien.
Wir spielen im Dreiraum in der Arena und wer spielt wohl an gleichem Abend in der großen Halle auf selbem Areal? Na? Na? Sicher, Frank Zappas Sohn, Sepp Zappa (Oder wieder sonst auch immer heißt)
Genial! Wir fürchten nur, dass alle Leute, die zu uns wollen sich zu ihm verirren, schließlich ist sowohl die musikalische als auch die erscheinungstechnische Ähnlichkeit eine frappierende. Sepp Zappa ist ja berühmt berüchtigt dafür, dass er jedem Bandmitglied von uns ähnlich sieht, zur selben Zeit! Nicht etwa wie ich, der ich es gerade mal mit einem anderen Bandmitglied schaffe, zumindest sagt man uns das des Öfteren.
Doch das Haus oder besser gesagt der Raum füllt sich doch noch, wir freuen uns über die schöne Mischung aus bekannten Gesichtern und musikinteressierten Menschen im Publikum. Das Konzert ist wunderbar, danke noch mal an den Dino für das Organisatorische und vielen Dank auch noch "Me Succeeds", ein Indie-Electro-Trio aus München, das nach uns spielte, für das tolle Konzert. Es war super, es war schön, es war Frank Zappa.
Kommt da etwa noch etwas oder ist er jetzt dann bald fertig mit seinen komischen Erzählungen? Nein, nein, noch lange nicht!

Das Beste hebt man sich ja immer gerne für den Schluss auf, auch wenn das bei uns nur ein vorläufiger ist.
Denn wie ich hier sitze, ein wenig verschwitzt und müde, aber doch mit einer 0,50 cent teuren Kappe auf dem Kopf, habe ich in eben jenem noch ganz frisch die schönen Erinnerungen an unseren Auftritt beim Kriehmühle Open Air. Nicht nur, dass wir, wie bereits angedeutet, bei der Hinfahrt bei einem Lagerabverkauf – alles inzwischen -90%(!) – vorbeikamen und uns mit Neonstirnbändern, Kappen und Schlapphüten eindecken konnte (man ist ja schließlich unterwegs zu einem Festival), nein, wir bekamen dann dort noch gutes Essen, mussten erfahren, dass der Most, den man in dem verrückten Oberösterreich trinkt, mit Alkohol versetzt ist, wurden von unserem Mentor Tinty, wie auch schon in Waidhofen und in der Arena wohl angemerkt, gemischt (danke dafür und sowieso für alles, Horseman, du Heisl, im besten Sinne des Wortes) und durften uns dann auch noch mit der großartigen Band "Valina" die Bühne und später dann den Backstagecontainer und, zumindest ich, auch die Zigaretten teilen. Ein super Abend, ich weiß nicht, was ich als erstes erwähnen soll, etwa das doch gute Konzert, der immervolle Kühlschrank Backstage, das doch zahlreiche Erscheinen auch von den Menschen, die uns lieb sind, oder oder oder. Was mir viel eher in den Fingern sitzt ist, was ich zuletzt erwähnen mag, nämlich: Das erste Konzert mit bezahltem Hotelzimmer! Wie wir uns gefreut haben. Ein richtiges Zimmer mit Dusche, Doppelbett, Küche und Fernseher (wenn auch nur bis 12 Uhr Mittag des folgenden Tages, aber immerhin).

Aber trotzdem werden wir es jetzt Anfang Juli mit Freude gegen eine Hütte, irgendwo abgelegen im Wald in der Nähe von Weiz, tauschen, ja, wirklich, es ist so weit, wir nehmen unser Album auf!
Geplant ist dafür mal der gesamte Juli, deswegen auch keine Konzerttermine in diesem Monat, und was das alles noch besser macht, unter der Leitung des herzallerliebsten Herrn Wolfgang Möstl, unser liebster Batts-Sänger und Gitarrist. Wolfi, wir freuen uns auf dich!

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(auch bekannt als der Mensch mit dem sympathischsten Lächeln der Welt)

Und natürlich auch auf all die anderen großartigen Leute aus Weiz die jetzt einfach viel zu viele sind um sie alle beim Namen zu nennen.
Das wird super, das wird schön, wir freuen uns, auf ein baldiges Wiedersehen.

Wir halten euch hier auf dem Laufenden.

-patrick, gabbo-

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